Die Geschichte der Feuerwehr Mecklenbeck

Am Anfang der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in Mecklenbeck stand die Hilflosigkeit der Bevölkerung, wenn einer der Höfe in der Nachbarschaft abbrannte.

So wurden beispielsweise 1871 der Hof Böckmann und 1894 der Hof Schultmann zu Opfern der Flammen. 18 Männer gründeten daher im Jahre 1900 eine Feuerwehr in der Wirtschaft Appels. Die Gründung fiel in eine Zeit, in der in allen Stadtrandgemeinden die Feuerwehren aus der Taufe gehoben wurden.

Zu den Gründern gehörten der Gemeindevorsteher Hermann Averkamp, der vermutlich auch erster Brandmeister war, Heinrich Gellenbeck, Anton Appels, Ludwig Hesselmann, Heinrich Lohmann, Bernard Leusmann, Heinrich Thier, allesamt bekannte Namen in Mecklenbeck.

Die mutigen Männer starteten mit einer Handdruckspritze, die gekonnt gehandhabt werden musste. Keiner der frischgebackenen Feuerwehrleute hatte eine dementsprechende Ausbildung, zudem musste das Gerät mit einem eingespielten Team von 16 Kräften bedient werden. Neben der Spritze stand dem Löschzug eine fahrbare Leiter zur Verfügung. In den ersten Jahren konnten mehrere Höfe oder Scheunen durch das beherzte Eingreifen der Männer gerettet werden. 1924 fand die erste nachbarschaftliche Hilfe statt, es brannte in Albachten.

Erst 1933 bekam die Wehr ihre erste motorbetriebene Pumpe auf einem leichten Motorwagen, wodurch die Schnelligkeit und die Einsatzkraft erheblich gesteigert werden konnten. Da ein Mann ausreichte, um die Pumpe zu bedienen, kamen den Wehrleuten ganz neue Aufgaben zu. Es gab nun kleine Trupps, die verschiedene Bereiche wie die Menschenrettung oder die Brandbekämpfung zu besetzen hatten.

Im zweiten Weltkrieg wurden die Mecklenbecker Feuerwehrmänner wie überall zwangsverpflichtet. Sie mussten die Zivilbevölkerung in Luftschutz, Bergung und Feuerwehrdienst unterweisen. Oft im Einsatz waren die Wehrleute in den folgenden Jahren, als die Bombenangriffe auf Mecklenbeck stattfanden. Nach dem Krieg gründete sich die Feuerwehr schon 1945 neu. Durch die Ansiedlung größerer Firmen und das enorme Wachstum des Stadtteils veränderten sich die Schwerpunkte der Arbeit und der Ausbildung der Feuerwehrleute. Die Modernisierung hielt auch hier Einzug, es wurden neue Wagen angeschafft, zudem mussten sich die Männer auf veränderte Gefahren wie den Umgang mit chemischen Stoffen bei Bränden einstellen.

Die Einsätze in all den Jahren seit der Gründung sind kaum noch zu zählen. Ob nun Scheunen- oder Hausbrände, das Krankenhaus Hiltrup 1969, der Brand des Pastorats 1972, das Mögroka an der Weseler Straße 1981 oder ein Möbelhaus an der Hammer Straße gelöscht werden mussten: Die Mecklenbecker waren immer dabei. Ihren Einsatzwillen zeigten die Wehrleute allerdings auch abseits von Bränden, Stürmen und Überschwemmungen.

Ab 1991 halfen sie dabei, mehrere Hilfstransporte auf den Weg nach Lipova, im östlichen Rumänien gelegen, zu bringen, mit denen private Kinderheime unterstützt wurden. Auch engagierten sie sich mit vielen Arbeitsstunden beim Umbau des Hofes Hesselmann zum Bürgerzentrum.

Auch das ehemalige Gerätehaus (Baujahr 1958) an der Schlautstiege wurde mehrmals durch die Kameraden des Löschzuges erweitert. In den 90er Jahren wurde durch die technische Entwicklung und die steigende Zahl der Mitglieder das Gerätehaus endgültig zu klein. Durch die städtebauliche Entwicklung im Süden von Münster wurde der Neubau einer Rettungswache und des jetzigen Feuerwehrgerätehauses unumgänglich. Mit der Planung wurde Anfang 2000 begonnen, am 24.04.2004 wurde das Gerätehaus eingeweiht und an den Löschzug übergeben.

Aktuell zählt der Löschzug 30 aktive Mitglieder und weitere 14 in der Ehrenabteilung.

Quelle: https://www.stadt-muenster.de/feuerwehr/freiwillige-feuerwehr/loeschzuege/mecklenbeck.html